Cholangiokarzinom

In Deutschland erkranken daran weniger als 6.000 Menschen pro Jahr. Die meisten sind älter als 65 Jahre. Es handelt sich um einen aggressiven Krebs. Das heißt, dass fünf Jahre nach der Diagnose nur noch rund 20 Prozent der Patient*innen leben.1
Wie es zu einem Krebs der Gallengänge kommt, lässt sich im Nachhinein nicht immer feststellen.
Ein Risiko stellen Einflüsse dar, die Leber oder Galle belasten, wie:2
- Infektionen mit Hepatitisviren oder HIV,
- Giftstoffe, wie etwa Alkohol, Nikotin oder Dioxine,
- chronische Entzündungen, wie Leberzirrhose oder Fettleber, oder
- Erkrankungen der Galle, also Entzündungen, Polypen oder Gallenstein.
Darüber hinaus stellen höheres Alter, Übergewicht und Diabetes Risikofaktoren für die Entwicklung eines Cholangiokarzinoms dar.
Das Tückische ist, dass Gallengangskarzinome in frühen Stadien meist keine Beschwerden verursachen.1
Die Symptome sind oft unspezifisch und treten meist erst auf, wenn der Tumor die Funktion von Leber oder Verdauung beeinträchtigt. Es kommt dann beispielsweise zu:1,2
Besteht Verdacht auf eine Krebserkrankung, so wird mittels bildgebender Diagnostik, wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), nach dem möglichen Tumor gesucht.1
Um eine bösartige Erkrankung zu bestätigen, ist die Untersuchung einer Tumorgewebeprobe entscheidend.1
Die Wahl der Therapie hängt von den Eigenschaften des Tumors ab, also Größe, Lage, Ausbreitung, Streuung und Aggressivität.1,2 In den letzten Jahren sind auch molekulare Marker beziehungsweise Veränderungen immer mehr in den Fokus gerückt, für welche es zielgerichtete Therapieansätze gibt.1,3 Auch Alter und Fitness der Patient*innen sowie mögliche Vorerkrankungen beeinflussen die Behandlungsoptionen.1,2
Eine Heilung ist nur bei vollständiger operativer Entfernung des Tumors möglich. Dafür muss der Tumor lokal begrenzt und darf nicht metastasiert sein.1,2
Wenn keine Operation möglich ist, ist das Ziel der weiteren Behandlung, das weitere Wachstum des Tumors auszubremsen. Außerdem soll so lange wie möglich eine gute Lebensqualität erhalten bleiben, zum Beispiel auch krebsbedingte Beschwerden, wie etwa einen Gallenstau, gelindert werden.1
In diesem Stadium kommen mehrere Behandlungsoptionen in Betracht:1,2
- Bei fortgeschrittenem Gallengangskrebs ist die Chemotherapie die erste Wahl.
- Sollte die Chemotherapie versagen, dann können auch zielgerichtete Therapien eingesetzt werden. Diese nutzen bestimmte molekulare Eigenschaften des Tumors aus, um sein Wachstum zu stoppen. So können sie beispielsweise gezielt zelluläre Signale blockieren, die das Tumorwachstum stimulieren. Wichtig dafür ist, dass das Krebsgewebe vorab auf molekulare Eigenschaften hin untersucht wird.
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1Patientenleitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF): Krebs der Gallenwege und Gallenblase – Eine Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge, Stand: September 2021.
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2Palma Pelaj, Journal Onkologie 2015, aktualisiert: 11. Februar 2022: https://www.journalonko.de/thema/lesen/ gallengangskrebs_gallengangskarzinom (Letzter Zugriff am 20.04.2023).
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3S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des Hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karzinome, Version 3.0, Juli 2022.