Chronische myeloische Leukämie

Die positive Botschaft ist: Diese überaktive Tyrosinkinase kann sehr gezielt gehemmt werden.3 Die CML ist dadurch zwar nicht heilbar, aber das Zellwachstum kann so gut unter Kontrolle gehalten werden, dass ein chronischer Verlauf und ein Leben mit der Erkrankung möglich ist.4
Übrigens: Die CML-auslösende Genveränderung wird im Laufe des Lebens erworben und ist somit nicht erblich.1,2 Was genau die Entartung der Blutstammzellen verursacht, bleibt meist unklar.
Diese macht damit 13 Prozent aller Leukämiefälle aus. Dabei sind etwas mehr Männer als Frauen betroffen und die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 55 bis 60 Jahren.2
Die Symptome der CML sind unspezifisch und treten meist schleichend erst im späteren Verlauf auf.
Zu ihnen gehören unter anderem:1,2
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet zwei Phasen der Erkrankung.6
Beide sind durch eine unterschiedlich stark ausgeprägte Symptomatik gekennzeichnet:1,2
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1.In der chronischen Phase schreitet die Erkrankung nur langsam voran und ist meist beschwerdefrei.1
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2.In der Blastenphase steigt die Zahl von unreifen Vorläuferzellen, sogenannten Blastenzellen, im Knochenmark und Blut rasch an. Es kann zu einer Blastenkrise kommen. Die große Anzahl funktionsuntüchtiger Blastenzellen behindert die Bildung normaler Blutzellen. Der allgemeine Gesundheitszustand ist in dieser Phase zunehmend beeinträchtigt. Zudem kann es auch zu weiteren Gendefekten kommen.1,6
In Europa wird in 50% der Fälle die CML zufällig entdeckt.7 Oft fällt hierbei zum Beispiel bei einer Routine-Blutuntersuchung eine hohe Zahl weißer Blutzellen auf.1,2
Entscheidend für die Diagnose ist der Nachweis des Philadelphia-Chromosoms beziehungsweise der BCR-ABL-Fusion in Blut- und Knochenmarkzellen.1,2
- Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI)
- Chemotherapie
- Interferon
- Allogene Stammzelltransplantation
- Teilnahme an klinischen Studien
- Welche Vorerkrankungen haben Sie?
- Wie ist das Nebenwirkungsspektrum der Therapie?
- Was sind Ihre Wünsche und Pläne?
oder ich das Medikament nicht vertrage?

Die Deutsche Leukämie- und Lymphomhilfe e.V. informiert über die CML und bietet Betroffenen Austauschmöglichkeiten an. Sie können hier auch nach Selbsthilfegruppen suchen.
Auch das Kompetenznetz Leukämien hat wertvolle Informationen zur CML. Es listet zudem Studien und hilft bei der Kliniksuche.
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg stellt neben wertvollen Informationsbroschüren auch hilfreiche Kontaktdaten für alle Belange von Menschen mit Krebs zur Verfügung.
Gemeinsam mit Patient*innen ist CML Life entstanden, eine informative Internetplattform, die das Leben rund um CML erleichtern möchte.
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1Amboss: https://www.amboss.com/de/wissen/chronische-myeloische-leukamie (Letzter Abruf: 02.08.2023).
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2Onkopedia Leitlinien CML, Stand Juni 2018: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/chronische-myeloische-leukaemie-cml/@@guideline/html/index.html, letzter Aufruf 02.08.2023.
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3Hochhaus A et al. Leukemia 2020;34:966–984.
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4Hehlmann R et al. Leukemia 2017;31:2398–2406.
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5Baccarani M et al. Ann Oncol 2009;20(4):105-107.
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6Khoury et al. Leukemia 2022;(6):1703–1719.
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7CML Life: https://www.cml-life.com/articles/cml-verstehen/ (Letzter Abruf: 02.08.2023).
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8Chronische Myeloische Leukämie – Ratgeber für Patienten, Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe, August 2021.
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9Deutscher Krebsinformationsdienst, Leben mit Leukämie: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/leukaemien/leben.php (Letzter Abruf: 19.04.2023).